Bei der diesjährigen Schuleinführung stand Maria auf der Bühne und sang mit ihren Klassenkameraden für die neuen Schüler. Meine Kleine gehört jetzt zu den Großen! Schon drei Jahre ist es her, dass sie ihren Tablet-Computer in der Schultüte fand. Drei Jahre, in denen wir bei gemeinsamen Expeditionen in die virtuelle Welt gewachsen sind. Beide!
Meine Tochter zu einem mündigen digitalen Eingeborenen und ich zu einem neugierigen digitalen Immigranten.
Maria benutzt den Computer nicht nur zur Unterhaltung und zum Spielen, sondern auch als kreatives Werkzeug und zum Basteln. Sie hat dank der Reise eines Fotos verstanden, dass Bilder und Wörter im Internet nicht eingefangen oder gelöscht werden können. Sie hat gelernt, mit abgeklebter Kamera und Datensparsamkeit ihre Privatsphäre zu schützen. Sie hat begriffen, dass es auch im Internet nichts umsonst gibt. Dass sie entweder mit Geld, Aufmerksamkeit oder Daten bezahlt.
Und die Mama? Ich habe meine Berührungsängste mit dem Neuland verloren. Um Maria die virtuelle Welt zeigen zu können, wollte ich ihr immer ein Stück voraus sein und fand so, Schritt für Schritt, auch meine kindliche Neugierde wieder. Ich lernte kluge und offene Menschen kennen, im Internet und auf Veranstaltungen wie Barcamps, deren Wesen und Funktion ich zuerst nachschlagen musste. Ich fand neue Verbündete wie Diana und Regine, die ich bei Internetkonferenzen kennenlernte. Ich traute mir Neues zu, hielt Vorträge, moderierte Diskussionsrunden. Und ich hatte viele intensive Gespräche auf Augenhöhe mit meiner Tochter.
Wir sind gemeinsam gewachsen bei dieser Reise. Ich bin gespannt, wohin sie uns noch führen wird.