Zuerst stellte sich die Frage: Tablet oder Kinderlaptop. Aus nostalgischen Gründen tendierte ich zu einem Laptop mit Buchstaben-Tasten, so wie bei der Schreibmaschine in meiner Kindheit. Nach einem kurzen Besuch in der „Technikabteilung“ des Spielzeugladens unseres Vertrauens war ich allerdings von meiner Nostalgie geheilt - die meisten Lerncomputer für Kinder hatten keinen Internetzugang.
Auch schwante mir, dass Laptops in ein paar Jahren wohl eher im Technikmuseum zu finden sein würden – gleich neben den Schreibmaschinen. Das lässt auch eine Studie des Marktforschungsunternehmens Fittkau & Maas vermuten: Während 2011 nur sieben Prozent der Internetnutzer einen Tablet-Computer hatten, sind es 2013 schon 27 Prozent. Das heißt jeder vierte wischt statt zu tippen. Tendenz steigend.
Zwei geschlagene Nächte verbrachte ich damit, mich im Internet über Tablets speziell für Kinder zu informieren. Am Ende hatte ich die Namen Arnova, Easypix, Meep, Odys Pedi, Kurio auf meiner Liste zu stehen und immer noch kein Gefühl dafür, welcher davon in der Schultüte landen sollte. Ich fand, trotz intensiver Suche, keinen markenübergreifenden und umfassenden Test mit vertrauensvollem Absender (Wer so was kennt – bitte unbedingt Bescheid geben).
Da ich Dinge gerne vor dem Kauf in der Hand halte und ausprobiere, ging ich also in die nächstgelegenen Technik-Märkte – und wurde wieder enttäuscht. Tablets gab es da zwar ohne Ende – aber kaum spezielle für Kinder. Immerhin bekam ich den Tipp, es doch mal bei „toys r us“ zu versuchen. Und wirklich, dort fand sich eine ganze Wand mit Kinder-Tablets. Auf meine naive „Worin unterscheiden sie sich denn“-Frage bekam ich vom Verkaufspersonal ein: „Na, im Preis!“ „Und technisch?“ „Wees ick och nich so jenau.“ Am Ende entschieden wir uns – leider ganz ohne fremde Hilfe – für ein Kurio 7 Tablet (ca. 150 Euro). Erstmal eine gute Wahl – wie sich später herausstellen sollte:
Der Computer hat neben Gummischutzhülle, Vorder- und Rückkamera, 7 Zoll Bildschirm, WiFi. USB-Eingang und jede Menge vorinstallierter Spiele (darunter Cut the Rope, Angry Birds, Mal- und Lernprogramme) einen wirklich guten Elternbereich (allerdings in Englisch). Dort können sich die Erwachsenen per Passwort einloggen und mit einer Art Zeitschaltuhr festlegen, wann und wie lange das Kind das Tablet benutzen darf, auf welche der vorinstallierten Spiele es zugreifen kann, ob es Zugang zum Internet bekommt und wenn ja, zu welchen Seiten. Man kann dem Kind sogar mehrere Profile anlegen. Maria weiß, dass sie auf dem Profil mit dem Mädchenbild auch mal allein spielen darf, das Profil mit dem Erdbeerbild hat Internetzugang und darf nur mit einem von uns Erwachsenen benutzt werden. Auch ist ihr klar, dass das Tablet von allein ausgeht, wenn sie zu lange spielt. Bisher ist das aber erst einmal passiert.
Nachtrag, 10. Dezember: Wir mochten das Kurio-Tablet, nur leider hat es jetzt schon den Geist aufgegeben. Nach knapp fünf Monaten nur mäßiger Nutzung wird das Akku bloß noch heiß und lädt nicht mehr. Jetzt hoffen wir auf die Garantie. Mal sehen, was passiert...